Gebrauchtkauf Harley-Davidson Forty-Eight | MOTORRADonline.de

2023-03-01 10:49:19 By : Mr. Sky Fu

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Arme-Leute-Harley, Mädchen-Motorrad? Sportster-Vorurteile und völlig falsch! Für die muskulös-drahtig-schlanke Retromaschine schlagen sich auch gestandene Machotypen die Köpfe ein.

Die Harley-Davidson Forty-Eight ist kein Motorrad für Zartbesaitete, denn mit kaum einer Daumenlänge Federweg hinten kann einem selbst die kleinste Unebenheit im Asphalt schon mächtig in den Rücken fahren. Ach ja, und schon bei lächerlichen Schräglagen setzt sie auf, droht, einen auszuhebeln. Tja, so ist es nun mal mit Choppern: Sie sind spartanisch, verzichten auf überflüssiges Chichi und verlangen von Fahrern Durchhaltevermögen und Nehmerqualitäten. Die unbequeme und stark vibrierende Forty-Eight jedenfalls wird kaum von Road Captains (gibt’s auch Captain*innen?) für Touren zum Faaker See oder zu Harley Days bevorzugt. Und selbst für Kurzstrecken sind harte Typen gefragt. Die sich dann auch modisch gerne an den 1950er-Retro-Stil dieser Maschine anpassen: Beatnik-Tattoos, hochgekrempeltes, schweres Denim und Flanell, Schnürboots, spärlicher Jethelm.

Das Design dieser 1200er-Sportster greift zurück auf das Jahr 1948 und das damalige Harley-Modell S 125. Besonders das Mini-Spritfass, der recht breite Vorderreifen im Kontrast zur insgesamt eher schlanken Form sowie die anstrengende Klappmesser-Fahrhaltung (schmaler, flacher Lenker, Fußrasten weit vorn) wurden bei Markteinführung 2010, als das Wort "Bobber" nur Szene-Menschen ein Begriff war, von manchen als "unproportioniert" kritisiert. Ahnungslose. Denn bei Bobberisten fährt das Auge mit, gepfiffen auf lausige Fahreigenschaften! Kaufentscheidend: eher die Lackvarianten als ABS (erst ab 2014) oder die Frage, ob Draht- oder Gussspeichen (ab 2016). Die Forty-Eight wurde zum Bestseller, eben weil sie so unvollkommen ist. Machos mögen das. Motorrad-Amazonen übrigens auch.

Interessenten müssen tapfer bleiben, um bei den Preisforderungen nicht aus den Latschen zu kippen. Selbst zehn Jahre alte Forty-Eights liegen manchmal nur knapp unter Neupreis. Sprich: Unter 10.000 Euro geht kaum was, es sei denn, man ist selbst Vielfahrer und hat nichts gegen Laufleistungen jenseits von 30.000 Kilometern. Denn solche Marathon-Sportster sind wohl die einzigen, die nicht innerhalb von zwei Wochen einen neuen Lover finden. Neufahrzeuge vom letzten Modelljahr 2020 waren schnell ausverkauft, momentan hetzt die Käufer-Meute daher verbliebene Vorführer und Neuwert-Bikes. Und auch für gute Umbauten (Profi-Komplettwerke kosteten ursprünglich auch mal 20.000 Euro) werden teils horrende Summen angelegt. Bis 15.000 Euro sagen anscheinend viele schmerzfrei: gebongt!

Bei Gebrauchten von Harley-Händlern wurde der technisch korrekte Zustand meist überprüft; angesichts überwiegend geringer Laufleistungen von unter 30.000 Kilometern kann man dort also fast blind zugreifen. Obacht indes bei wilden Umbauten und mäßig gepflegten Privatofferten! Während abgenutzte Reifen oder Bremsbeläge billig zu tauschen sind, schlagen insbesondere Rückbauten von unerwünschten Individualisierungen schnell mal vierstellig zu Buche.

Beliebtes Zubehör: Sattel mit Federn, aber gerne zugeordert wird auch der Zwei-Personen-Kit (Soziussitz und -rasten) für ca. 500 Euro. Die gängigsten Umbauten sind: LED-Blinker, seitlicher Kennzeichenhalter, Dragbars bzw. Z-Lenker – jeweils ca. 500 Euro inklusive Profimontage. Schwer angesagte Auspuffanlagen von KessTech oder Jekill & Hyde kosten mit Anbau mindestens 2.500 Euro. Bei einem späteren Wiederverkauf bringen diese populären Teile aber locker noch 1.500 bis 2.000 Euro Wertsteigerung.

Empfehlung: Lieblingsfarbe der meisten Harley- und generell Chopperfans: Schwarz. Gähn! Die "Hard Candy Custom"-Lackierungen mit besonders großen Metallic-Partikeln finde ich für dieses Modell viel passender. Ultracool, dieser 70er-Jahre-Flitterlook! Daran sieht man sich bestimmt niemals satt.

2010:  Markteinführung der Sportster XL 1200 X (Typ XL2). Modellname: Forty- Eight. Retrodesign-Eigenheiten: breiter 130er-Vorderreifen, Solositz und sogenannter Peanut-Minitank (Inhalt: 2,1 Gallonen = 7,95 Liter). Farben im ersten Modelljahr: Vivid Black, Brillant Silver und Mirage Orange Pearl. Preis: 10.395 Euro.

2013: Erstmals ist das Modell auch in auffälligen"Hard Candy Custom"-Metallic-Lackierungen erhältlich. Preis: 10.795 Euro.

2014: Serienmäßiges ABS, größere Bremsscheiben, neuer, analoger Tacho, Keyless-Go-System. Preis: 11.245 Euro.

2016: Größere Modellpflege. Neue Telegabel (Standrohrdurchmesser nun 49 statt 39 mm) und schwarz pulverbeschichtete Emulsions-Federbeine. Neu gestaltet: Sitz und Auspuffanlage. Zudem nun Gussspeichen- statt Drahtspeichenräder und runder statt ovaler Luftfilter inklusive Deckel. Preis: 12.345 Euro

2018: Modellvariante Forty-Eight Special (XL 1200 XS) mit 7,25 Zoll hohem"Tallboy"-Lenker. Außerdem in sehr begrenzter Stückzahl (unter 500 Stück für Europa-Markt): Jubliäumsmodell "115th Anniversary" in Mattlackierung Legend Blue Denim. Preise XL 1200 X/XS: 12.195/13.505 Euro.

2020: Letztes Modelljahr in Deutschland. Preis: 12.195 Euro

Luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-45-Grad-V-Motor, 1202 cm³, 49,0 kW (67 PS) bei 6.000/min, 96 Nm bei 3.500/min, Doppelschleifenrahmen aus Stahl, Telegabel, zwei Federbeine, Federwege vorn/hinten 92/54 mm, Radstand 1.495 mm, Sitzhöhe 705 mm, Reifen vorn 130/90 B 16, hinten 150/80 B 16, Scheibenbremse vorn/hinten (300/260 mm), Gewicht vollgetankt 256 kg, Tankinhalt 7,9 l, Vmax 180 km/h, 0–100 km/h in 5,2 sek, Verbrauch (Landstraße) 4,3 l/100 km

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